Unser Manifest
All die Dinge, die wir während unserer Arbeit für den Ländlichen Raum erfahren und erleben durften, haben uns dazu bewegt die 10 wichtigsten Punkte, für eine Verbesserung der Lebensqualität am Land, aufzuschreiben und zusammenzufassen. Im Folgenden kannst Du dir einen Überblick darüber verschaffen.
Unsere Heimat ist "das Land"
Unsere Dörfer und Gemeinden mit ihrer Landschaft und ihrer Natur sind der Platz an dem wir leben. – Unsere Heimat ist „das Land“.
- Dort, wo man sich auf einen Handschlag noch verlassen kann.
- Dort, wo die Menschen wissen was zu tun ist, wenn es einmal schwierig wird.
- Dort, wo sich „selber anpacken“ und „für andere da sein“ lohnt.
Für uns geht es um Bodenständigkeit, Ehrlichkeit und Hausverstand. Neu.Land.Leben ist die einzige Bewegung, die sich besonders um diesen ländlichen Raum und seine Menschen kümmert. Wenn nicht wir, dann keiner. Wir wollen den Ländlichen Raum als Lebensraum erhalten und für eine Aufwertung kämpfen. Wir fordern von der EU mehr Respekt vor den unterschiedlichen Anforderungen in den Regionen.
1. Krisensichere Systeme schaffen!
Die Energiekrisen dieser Zeit zeigen uns, dass das globale Ziel einer klimaneutralen Wirtschaft nur mit dem ländlichen Raum gelingen wird. Der Ausbau der Erneuerbaren Energien ist der Schlüssel im Kampf gegen den Klimawandel, senkt den Strompreis, erhöht die Versorgungssicherheit und sichert den ländlichen Raum als Wirtschaftsstandort. Es geht um krisensichere Systeme vor allem im Bereich Energie und der Bevorratung von Medikamenten und Lebensmitteln.
2. Handwerk und Haltung bewahren!
Geschickte Menschen in unseren Dörfern sind ein Aushängeschild für das Leben am Land und stärken die Identität und Haltung der Landbevölkerung. Für den Fortbestand von Handwerk und Facharbeit braucht es Initiativen, vor allem wieder junge Menschen, die sich für diese Berufe begeistern. Genauso, wie für ausgeprägte Werte und Fertigkeiten. Ein Handschlag zählt, Gemeinschaft und Zusammenhalt sind wichtig – im Ort, in der Freizeit und vor allem in der Familie.
3. Kreisläufe und Wertschöpfung in der Region halten!
Unser Wohlstand gründet in vielen Fällen auf der Tatsache, dass wir Ressourcen aus anderen Teilen der Welt billig einkaufen, die dort durch niedrige Lohn- oder Sozialstandards, Ausbeutung von Natur und Umwelt oder schlechten Produktionsbedingungen entstanden sind. Hier müssen wir Schritt für Schritt umdenken: Produktions-Kreisläufe in der Region schaffen und damit so viel Arbeit und Wertschöpfung wie möglich bei uns halten. Damit wir am Land nicht nur „über-leben“ sondern gut leben können.
4. Den Ausverkauf unserer Heimat stoppen!
Die eigenen vier Wände sind für viele Menschen zu einem Luxusgut geworden. Selbst mit einem guten Einkommen ist es aus eigener Kraft oft nur mehr schwer möglich, ein Haus zu bauen oder Eigentum zu erwerben. Deshalb muss bestehender Leerstand nutzbar gemacht und Boden sinnvoll genutzt werden. Grundstücke, die für die landwirtschaftliche Nutzung vorgesehen waren, dürfen nicht als Spekulationsobjekten dienen. Hier müssen wir entgegen steuern.
5. Chancengleichheit für „Neues Arbeiten“ schaffen!
Beim „Arbeiten von Zuhause“ hat sich in den letzten Jahren viel getan. „Homeoffice“ hat gezeigt, dass Arbeit nicht immer im Großraumbüro stattfinden muss, sondern auch von Zuhause aus gut möglich ist. So wird der ländliche Raum zum perfekten Arbeitsplatz im Grünen, ohne Pendelaufwand und mit flexiblen Arbeitszeiten. Wir haben eine echte Chance den ländlichen Raum als Arbeitsplatz im Grünen, als Arbeitsplatz der Zukunft auszubauen. Dazu müssen wir die Voraussetzungen beim Telefonieren und beim Internet in unseren Dörfern schaffen.
6. Das Dorf als Solidaritäts- und Gemeinschaftsnetz ausbauen!
„Aufeinander schauen“ ist die Lebensgrundlage im ländlichen Raum und der Kitt unserer Gesellschaft. Dieser Kitt muss nicht nur erhalten, sondern gepflegt und bewusst weiterentwickelt werden. Das Herz und die Seele eines Dorfes sind die Vereine, die Ehrenamtlichen und das Freiwilligenwesen. Sie sind Voraussetzung für Sicherheit und Solidarität und brauchen Förderung und Unterstützung. Denn Solidarität ist keine Einbahnstraße, sondern der Charakter einer Gesellschaft.
7. Natur und Umwelt – Respekt bei Nutzung einfordern!
Im Ländlichen Raum lebt man von und mit der Natur. Naturnutzung ist nicht nur im Bereich der Landwirtschaft Grundlage unseres Lebens. Gerade weil das so ist müssen wir Natur und Umwelt mit Respekt behandeln und sinnvoll nutzen. Das betrifft die Achtung von Eigentum genauso wie Schutz von Wildtieren und Pflanzen sowie die Verhinderung von unnötiger Bodenversiegelung. Hier braucht es Umsicht und Balance, aber keine Öko-Diktatur.
8. Jungen Menschen das „Dableiben“ ermöglichen!
Zum Prinzip einer funktionierenden „Dableibens-Vorsorge“ gehört es auch, jungen Menschen mit ihren Familien das Leben am Land zu ermöglichen. Viele junge Familien würden aufs Land ziehen, wenn es Anreize dafür gäbe.
Um das Dableiben oder Zurückkommen in die Heimatgemeinden möglich zu machen, müssen Ortskerne revitalisiert werden. Bildungsmöglichkeiten für Kinder, Arbeit und die Absicherung von Grundbedürfnissen am Land, soll für neu zugezogene Familien, wie für Einheimische selbstverständlich sein.
9. Frauen am Land stärken!
Für ein belebtes Dorf und ein lebendiges Leben am Land ist es besonders wichtig, auf die neuen Lebenswelten von Frauen Rücksicht zu nehmen. Dazu gehört auch, dass es echte Wahlfreiheit im Bereich der Kinderbetreuung gibt, damit Frauen nicht indirekt vorgeschrieben wird, wie lange sie selbst diese Betreuungsleistung übernehmen müssen. Ebenso wichtig ist es, bei der gesellschaftlichen Arbeit und Akzeptanz von Frauen alt eingefahrene Bahnen zu durchbrechen. Hier müssen wir beispielsweise im Bereich der familiären Pflege neue Anstrengungen unternehmen.
10. Gesundheitsversorgung gewährleisten!
Gesundheitsversorgung, allen voran die Versorgung mit Gesundheitsberufen, ist ein zentrales Thema am Land. Uns fehlt es an Fachärzten, Pflegepersonal, aber vor allem an praktischen Ärzten im niedergelassenen Bereich, die ihren Patienten nicht nur in akuten Fällen helfen, sondern sie auch langfristig betreuen können.
Manifest auch in Brüssel übergeben
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