Liebe Freunde,

während der Krise ist das greifbar geworden, was meine Großmutter oft gesagt hat: Fia a schens leben, brauchts´ ned viel.

Die Begegnungen werden, jetzt wo wir den Lockdown nun endlich übertaucht haben, wieder mehr. Wir können uns endlich wieder persönlich treffen und haben uns allerhand zu erzählen. Was mich positiv stimmt: es gibt eine wesentliche Einsicht in der gesamten Bevölkerung, bei der sich alle einig sind: Gesundheit und die Freiheit, das zu machen was einem gefällt, das macht ein gutes Leben aus. Das was meine Oma schon immer predigte, ist heute wieder lebendig. Überhaupt mal zu überlegen, was man eigentlich wirklich braucht, und was irgendwie nur anderer Ballast ist, den man mit sich herumschleppt, das sollte viel öfter auf der Tagesordnung stehen. Auch ich muss mich da oft selbst an der Nase nehmen. Ich reflektiere mein eigenes Konsumverhalten oft sehr kritisch und muss dabei manchmal an diesen Artikel im Standard von Manuel Rubey denken: „Funktional und reduziert“. Diese zwei Kriterien stehen auch auf meiner Checkliste, wenn ich eine persönliche Entscheidung treffen. Es muss eine Funktion haben - somit auch eine Sinnhaftigkeit. Es muss nicht übertrieben sein, es soll einfach seinen Zweck erfüllen. Und so wie es Manuel Rubey in diesem Bericht beschreibt, so kenne auch ich das als Häuslbauer: Du stehst vor irgendeiner riesigen Baustelle, weißt eigentlich nicht ob es überhaupt eine Lösung dafür gibt, findest keinen der dir da weiterhelfen kann. Die Not macht erfinderisch und am Ende des Weges hast du nicht nur das Problem gelöst, sondern hast dir neue handwerkliche Fähigkeiten angeeignet und gehst die nächsten Baustellen schon viel entspannter und selbstbewusster an.

Ich denke, Manuel Rubey zeigt hier, dass wir da wieder auf dem richtigen Weg sind. Weniger unnützes Zeug, damit uns mehr Platz für die wirklich wichtigen Dinge in unserem Leben bleibt.

 

Euer Stephan