Das deutsche Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat (BMI) fördert im Rahmen der Nationalen Stadtentwicklungspolitik 17 Pilotprojekte, die angesichts der Covid-19-Pandemie innovative und beispielgebende Lösungen für krisenfeste Stadt- und Quartiersstrukturen erproben sollen. Für Projekte die Ideen und Konzepte für die resiliente Stadtentwicklung liefern sollen, stellt man von Berlin aus bis 2024 insgesamt 5 Millionen Euro zur Verfügung.

Eine Jury aus Vertreterinnen und Vertretern des BMI, des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR), der Länder, des Deutschen Städte- und Gemeindebundes und des Deutschen Städtetages hatte die Pilotprojekte im Dezember 2020 ausgewählt. Insgesamt gingen 222 Bewerbungen von Kommunen, Vereinen, Initiativen, Unternehmen und anderen Akteuren ein. Die Projekte erarbeiten beispielsweise neue Möglichkeiten für die Zukunft der Innenstadt, schaffen Begegnungsräume im Quartier, gestalten Freiräume um, realisieren verschiedene Pop-up-Maßnahmen oder erstellen strategische Konzepte zum Umgang mit Krisensituationen. Nun gibt es erste Ergebnisse der Projekte.

Themenfeld: "Solidarische Nachbarschaft und Wirtschaften im Quartier"

Als Beispiel aus den vielen Projekten unter diesem Themefeld möchten wir Dir das Projekt "Pop Up Prignitz" vorstellen. Denn dieses Projekt forciert eine besondere Art des Leerstandmanagements. Man versucht nicht direkt die Gebäude an einen Käufer oder Mieter zu vermitteln, sondern über die Plattform Vereine, Kleinunternehmen etc. zu vermitteln, die den Leerstand nur für eine kurze Übergangszeit nutzen. Somit werden die Immobilien belebt, wirken dadurch attraktiver und bieten eine günstige Alternative für flexible Interessenten.

PopUp Prignitz – Agentur für Freiräume

Das Technologie- und Gewerbezentrum Prignitz errichtet gemeinsam mit den Städten Wittenberge und Perleberg sowie dem Verein Neuland 21 eine regionale Vermittlungsagentur für Wohnungs- und Ladenleerstände sowie Freiflächen und Veranstaltungsräume. Somit werden neu entstandene Raumbedürfnisse effektiv bedient.

Idee und Ziele

Schwerpunktmäßig sollen dabei punktuelle und temporäre Zwischennutzungen betreut werden, für die es lokal bereits eine Nachfrage gibt: Veranstaltungsräume und Zwischennutzungen für Kunst und Kultur, Veranstaltungsräume und Treffpunkte für lokale Vereine und Gewerbetreibende, Coworking-Spaces für Digitalarbeiter, Pop-Up-Stores für Neugründer im Einzelhandel, sowie Landleben auf Probe für Familien. Dabei wird zuerst Wittenberge und Perleberg in den Blick genommen, später die ganze Prignitz. 

Die Freiräume der Prignitz werden sichtbar und nutzbar gemacht. Die Region wird somit nicht nur resilienter gegenüber der Pandemie, die “Agentur für Freiräume” belebt und bereichert die Prignitz auch über die aktuelle Krisensituation hinaus nachhaltig.

Der Launch der Plattform erfolgte Ende 2022. Nun geht es darum, die Agentur sowohl regional als auch überregional bekannt zu machen, weitere Leerstände zur Vermittlung auf der Plattform zu gewinnen und spannende (Zwischen-)Nutzungskonzepte in Leerständen zu ermöglichen und mitzugestalten. Als Modellprojekt will PopUp Prignitz die Chancen, Hürden und Möglichkeiten von Zwischennutzungen in ländlich geprägten Regionen ausloten und der Öffentlichkeit zur Verfügung stellen.

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Viele weitere Themenfelder

Da der Projektaufruf in einem bisher unbekannten Themenkomplex gestaltet wurde, ergaben sich im Laufe des Prozesses auch verschiedene Pilotfelder:

Themenfeld 1: "Solidarische Nachbarschaft und Wirtschaften im Quartier"

Themenfeld 2: "Öffentlicher Raum, Mobilität und Stadtstruktur"

Themenfeld 3: "Integrierte Stadtentwicklungsstrategien unter Berücksichtigung von Resilienzaspekten"

Wir stellen Dir auf unserer Website ab sofort wöchentlich Projekte aus diesen Piloten vor.

Wenn Du dich schon vorab informieren möchtest, findest Du hier eine Gesamtübersicht der Projekte:

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