Was Baukultur alles kann

Nachdem in Österreich nun auch der vierte Baukulturreport quasi druckfrisch veröffentlicht wurde ist nun eines sicher: Es gibt ein Commitment der Bevölkerung, als auch der Politik zur Zukunft des ländlichen Raumes. Denn auch in dieser hochqualitativen Publikation lässt sich ablesen, dass es einen neuen Megatrend gibt, der da heißt: "Zurück aufs Land."

Um die Ergebnisse dieses Reports auch einer breiten Masse der Bevölkerung zugänglich und verständlich zu machen, haben sich die Autorinnen und Autoren an der österreichischen Bundeshymne orintiert. Die einzelnen Sektoren lassen sich nämlich ganz einfach formulieren:

  • Land der Berge: Boden als Ressource

  • Land der Äcker, Land der Dome: Stadt und Land

  • Mutig in die neuen Zeiten: Leistbares Wohnen

  • Volk begnadet für das Schöne: Öffentliche und private Bauten

Zusammenfassen lässt sich die Quintessenz und Bedeutung des Reports aber so:

Hochwertige Baukultur ist nicht nur etwas für Architekten, sondern steigert die Lebensqualität in unseren Regionen.

Auch international ein Schlüssel zum Erfolg

Denn dass es den Bürgerinnen und Bürgern am Herzen liegt, dass ihr Eigenheim und auch die Nachbarschaft sozuasagen "Stil wahrt", ist kein nationales Phänomen. Denn auch in Deutschland versucht man das schon seit Jahren zu kommunizieren und zeichnet erfolgreiche Projekte auch dementsprechend aus. Zuletzt beipsielweise über den Brandenburger Baukulturpreis, bei dem die Scheune Prädikow ausgezeichnet wurde.

Nachdem der ehemalige Gutshof mit seinen 15 Gebäuden der Öffentlichkeit für Jahre verschlossen war, tat sich ein Verein zusammen, um auf dem Hof neben dem Wohn- auch Arbeits- und Kreativangebote zu entwickeln. Um dabei die Verbindung mit der Bewohnerschaft des Dorfes zu stärken, soll die Scheune am Eingang des Gutshofes ein lebendiger Dorf-Treffpunkt werden.

In sogenannten "Dorfscheunenteams", einer Gruppe aus Alteingesessenen und Neuankömmlingen, entstand der Wunsch, einen Ort zu schaffen, der geeignet ist, eine gute Dorfgemeinschaft zusammenzuführen. Der partizipatorische Planungsprozess ergab, dass die „Scheune Prädikow“ eine Gastronomie beherbergen und für Veranstaltungen genutzt werden soll. Mit einem Coworking-Bereich sowie der Möglichkeit der Anmietung von Seminar- und Workshopflächen wird sie darüber hinaus eine wichtige Rolle als Arbeitsort einnehmen. Gleichzeitig sollen bereits bestehende Vereine und neue Initiativen in der „Scheune Prädikow“ ein neues Zuhause finden.

Langfristiges Ziel aller Beteiligten ist es, die bewegte Geschichte des Ortes auf zeitgemäße Weise fortzuführen und dabei scheinbare Gegensätze zu etwas Neuem zu verbinden: Denkmal und moderne Architektur, Tradition und Digitalisierung, Gemeinwohl und Gewerbe, ländliche und urbane Lebenskultur – ein Ort für wachsende Gemeinschaft.

Quelle: ak brandenburg