Mangel an Gesundheitspersonal nicht nur für den ländlichen Raum, sondern auch für die städtischen Bereiche große Herausforderung
Wie drastisch sich der Mangel an Gesundheitspersonal auswirken kann hat nicht nur die Covid-19 Pandemie gezeigt, sondern wird täglich in den Landeskliniken und Pflegeheimen als größte Herausforderung wahrgenommen. Das betrifft nicht nur den ländlichen, sondern auch den städtischen Raum.
Obwohl lange bekannt war, dass sich die Lage in den kommenden Jahren zuspitzen wird, wurden werder die Aufnahmen ins Studium erleichtert, noch sonstige Strukturreformen in diesen Bereichen eingeführt. Nun kommen radikale Forderungen von Bediensteten selbst, aber auch von der Politik.
Wir haben euch zwei Auszüge aus Presseartikeln dazu zusammengesucht:
Pflegepraktikum statt Aufnahmetest für Medizinstudium?
Obwohl sich mehr als 10.000 Personen jedes Jahr zur Aufnahmeprüfung melden, wird nur ein Bruchteil von ihnen genommen.
Nun fordert Reinhold Kerbl, Primar am LKH Leoben, eine radikale und umfassende Reform des Medizinstudiums. Zum Studium zugelassen werden soll nur, wer nach einem verpflichtenden einjährigen Pflegepraktikum in einem Spital als geeignet betrachtet wird. Damit könne das Problem des Personalmangels weitgehend gelöst werden.
Aber anders sei der dramatische und sich immer weiter zuspitzende Mangel bei den Pflegekräften auf absehbare Zeit nicht zu beheben. „Es braucht Konzepte, die sofort umgesetzt werden und eine Entspannung der Lage herbeiführen können“, sagt der Generalsekretär der Österreichischen Gesellschaft für Kinder- und Jugendheilkunde und Primar im Landeskrankenhaus Hochsteiermark in Leoben.
Quelle: presse.com
„Startvorteil“ für Sanitäter gefordert
Pernkopf fordert, dass konkrete Praxiserfahrung bei der Aufnahmeprüfung zum Medizinstudium honoriert werden müsse. Rettungssanitäter und Notfallsanitäter sollten etwa einen „klaren Startvorteil und automatische Pluspunkte“ im Aufnahmeverfahren haben, sagte Pernkopf.
Unterstützung bekommt der Landeshauptfrau-Stellvertreter vom Präsidenten des Roten Kreuzes Niederösterreich, Josef Schmoll. Viele Freiwillige im Rettungsdienst würden täglich Menschen retten und versorgen und hätten bereits medizinische Vorkenntnisse im Zuge ihrer Ausbildung als Sanitäter und Erfahrung im Umgang mit Patientinnen und Patienten gesammelt. Es wäre „nur logisch“, wenn diese Vorkenntnisse und Erfahrungen im Aufnahmeverfahren berücksichtigt würden, so Schmoll.
Quelle: orf.at